98

09.03.22

2.000.000 Menschen sollen die Ukraine bereits verlassen haben.
Sie fliehen in alle Richtungen. Die Wenigsten nach Russland wo die Bomben herkommen.
Andere bleiben zurück. Sie sind zu alt, zu schwach oder zu gebunden.
Für sie stellt sich die Frage nicht.
Es ist ihre Heimat.
Wir haben Platz für die, die bei uns ankommen.
Hoffentlich finden sie hier Frieden.
Es wird nicht bei den 2.000.000 bleiben.
Es wird nicht dabei bleiben, dass sie Willkommen geheißen werden.
Bald wird jemand hervorkriechen, der die ersten Zweifel sät.
Vermutlich wird es ein Zitat sein, vor einem hellblauen Hintergrund, der eigentlich Frieden verspricht.

99

08.03.22

Dieser Krieg nutzt jemandem.
Auf Pornoseiten steigt die Suchanfrage nach “ukrainischen Girls”
An Bahnhöfen lungern Zuhälter herum, um die Geflohenen unter dem Deckmantel der Hilfe zu empfangen.
Es bietet sich ein günstiger Einstiegspunkt für ein Investment an der Börse.
Kurven die nach unten gehen, weil die Kurve des Leids nach oben geht.
Irgendwo in Russland sitzt der 170 cm große, alte weiße Mann dem es um etwas ganz anderes geht.
Vielleicht ist er krank und der Krieg der letzte große Akt in seinem persönlichen Theaterstück.
In der ewigen Tabelle der Menschenrechtsverletzungen sind nur ein paar grausame Männer vor ihm.

100

07.03.22

Ich fresse Chips mit der einen Hand und schreibe mit der anderen.
Es ist Krieg in Europa.
1200 Kilometer entfernt sterben jetzt gerade Menschen einen gewaltsamen Tod.
Meine Finger kleben.
Ich lecke sie ab und schreibe dann mit beiden Händen.
Einhändig bin ich zu langsam gegen die Flut an Gedanken.
Wut ist da und Unverständnis und Traurigkeit über das
Warum steht im Raum und starrt mich an.
Die Frage nach dem Warum des Krieges ist so viel dümmer, als die nach dem Sinn dieses Lebens.
Krieg kann kein Sinn sein.
Krieg bedeutet Tod und der Tod kann kein Sinn sein.

Die Bestellung


Es ist Dienstag der 10.Juli 2018. Horst Seehofer lümmelt gemütlich und sichtlich gut gelaunt in seinem Sessel. Vor ihm ein langer Tisch, an dem neben ihm eine Reihe beschäftigt wirkender Personen sitzen. Bei der Szenerie handelt es sich um die Pressekonferenz zur Vorstellung von Horsts Prestigeprojekt „Masterplan Migration“. Es ist ein dickes Heft mit 63 Punkten das vom markenrelauncheten Heimatministerium entwickelt wurde. Gerade erst, am 4.Juli hatte Horst Geburtstag und diesen nimmt er zum Anlass um elegant und in seiner ganz eigenen unverfänglich menschlichen Art auf eine grandiose Glanzleistung seiner neu geformten Abschiebekultur hinzulenken.

Während er stolz in die Runde der anwesenden Kollegen und Journalisten schaut, fasst er den Erfolg in Worte. „Ausgerechnet an meinem 69. Geburtstag sind 69 – das war von mir nicht so bestellt – Personen nach Afghanistan zurückgeführt worden.“ Die Kollegen lächeln derweil fröhlich in sich hinein. Horst schmunzelt vergnügt als er das lustige Zahlenspiel dropt. Wenn man ihn so beobachtet, kommt man schnell zu der Erkenntnis, dass es ein berauschendes Gefühl sein muss, das Schicksal von 69 Menschen in seinem 69ten Lebensjahr massiv beeinflussen zu können. Wenn dieser Mengenzusammenhang keinen göttlichen, ja christlichen Hintergrund hat, dann kann es eigentlich keinen Gott geben.

Am Abend des gleichen Tages wird eine der 69 abgeschobenen Personen tot in einer Unterkunft in Kabul aufgefunden. Der 23 jährige Afghane, der seit 2011 in Deutschland geduldet gelebt hatte und aufgrund einer Verurteilung der Körperverletzung und des Diebstahls nun abgeschoben wurde, hatte sich mit einem Gürtel an einem Fenstergitter das Leben genommen.

Es ist Donnerstag der 12.Juli 2018. Ein sonniger Tag bricht an und Horst Seehofer tritt erneut freudestrahlend vor die Mikrophone der Nation. Die Knöpfe seines schwarzen Anzugs, der mit einer blau-weiß gestreiften CSU Krawatte kombiniert ist, scheinen seiner vor Stolz geschwellten Brust beinahe zum Opfer zu fallen. Langsam beugt er sich auf seinem Stuhl nach vorne. Dann blickt er noch einmal erwartungsvoll in die Runde der anwesenden Journalisten. Schon bevor er etwas sagt, scheint er innerlich zu feixen, er kann seine Mundwinkel kaum kontrollieren, sie schnellen immer wieder schelmisch Richtung Ohren. Dann endlich fasst er sich und spricht in gewohnt ruhigem Ton: „Ausgerechnet an meinem 69. Geburtstag – und das war gar nicht so abgesprochen – habe ich von meiner lieben Frau Karin einen neuen Schweinsledernen Gürtel geschenkt bekommen.“

[fiktionale Prosa]

Die Mensa der Humboldt

Kremp saß nach langer Zeit wieder in der Mensa der Humboldt-Universität in der Dorotheenstraße. Es musste fast zehn Jahre hergewesen sein, dass er hiergewesen war und er machte eine Reihe erstaunliche Beobachtungen, die ihm damals – als er selbst noch befangen war von dieser Welt – verborgen geblieben waren.

„Dann sitzt man unten, in den Katakomben der Mensa. Die Mampfenden Mäuler erzeugen eine laute Geräuschkulisse. Schwatzende Schwestern und brabbelnde Brüder sind hier vereint. Dazwischen ein paar Einzelgänger, einsame Wölfe wie man so sagt. Die sitzen in den Ecken und am Rand. Mehr als 200 Menschen würden hier reinpassen, also soviel Stühle stehen rum. Die Kugelförmigen Lampen verbreiten ein Licht, das sich zwischen den Sphären bewegt, genau richtig hell, aber nicht zu dunkel, dass man vor lauter Langeweile einpennt. Tageslicht fällt nur mager durch die Luken an der Längsseite herein.

Hier treffen sich alle Esskulturen. Veganer, Vegetarier und die Fleischeslüstigen, die gesunden Esser, die mit dem erhobenen Zeigefinger, die Weltverbesserer und die Unbedarften, die Nichtsscherer, die Normalos, die Lactoseintolleranten, die Glutenfreien, die Weizenhasser, die auf ihre Linie achtenden, die Alles-Rein-Typen, die, die nur wenig salzen, die Biosoldaten, die Zuckerabstinenten, die zahnlosen Matschepampeverschlinger und viele mehr. Sie essen mal langsam, flott, schlingend, würgend, kauend oder nur schluckend, pressend, alles weg. Das erzeugt Geräusche und wenn keiner reden würde, wäre es ein Konzert der Körpersounds.

Wer nicht quatscht, isst oder still vorsichhinsiecht, der starrt auf sein Smartphone, liest etwas, tippt herum, kommuniziert, extrahiert RAR-Datein, schaut auf seinem Laptop eine Serie, hört Musik oder ein Hörspiel, schert sich einen Dreck um die Welt um ihn herum. Häufiges Lachen schallt umher. Es ist ja oft die Zeit zwischen den Seminaren und Vorlesungen, wo man kurz runterkommen kann, kurz frisch machen obenrum, den Mief der Wissenschaft abstreifen, loslassen und neuen Platz machen. Dumm sein, unwesentlichen Themen besprechen, ganz Alltägliches, nichts von Weltrelevanz, die kleinen Macken der Leute. Sie erzählen dies und das, es sind Floskeln und emotionale Einblicke aus ihren ärmlichen Privatleben, Berichte von irgendwelchen Gegebenheiten, Situationen und Handlungen. Wenn man erstmal in Tritt kommt, dann beißt man sich schnell am Ohr des anderen fest. Das zeigt sich hier ganz wunderbar. Zwischendrin immer wieder kurz aufblitzende genervte Grimassen, die den wahren innerlichen Zustand verraten. “Jetzt fängt er schon wieder damit an” denkt jemand und ein anderer “das hat sie doch gestern erst erzählt”. Alltag. Inhaltlich oft ganz winzige Brötchen die hier gebacken werden. Aber es reicht ja. Die Leute wollen abladen, die Sorgen mal aussprechen und Ängste teilen, wie überall sonst auch. Die Mensa ist der perfekte Ort dafür. Durchschnittlich hält man sich da 30-60 Minuten auf, Essen aussuchen, auftun, bezahlen, Platz suchen und hinsetzen, essen und nebenbei quatschen was der volle Mund noch hergibt.

Dann geht man raus, lustig wars und traurig, man hat neues und altes gehört, wenig wichtiges, viel Unsinn und man hat den Kopf durchgepustet, ist kurz in ein anderes Leben reingeschlüpft, hat eine andere Rolle ausgefüllt. Jetzt kann es wieder losgehen, in den Seminaren und Vorlesungen, staunen und angeben, mitkommen und abschweifen, das andere Kostüm ist jetzt wieder gefragt, es geht ja auch um Karriere und Vorankommen, um das große Ganze, ums Lernen. Ernst sind dann alle und bedacht darauf was sie sagen, man will ja irgendwie gut dastehen, klug wirken, belesen, intellektuell. Irgendwie ist es ein riesiges Kompetetionrädchen in dem alle herumlaufen. Vergleich hier, Vergleich da. Namedropping und Fachsprache, Artikulation und Detailwissen. Es sind hier andere Dinge gefragt als drüben. Die Karriereleitern werden ausgerichtet, manche stellen sie ganz steil, andere wackeln, einige fallen. Es geht um was. Und die Mensa bietet Urlaub davon.“

Wenn dann auch sie sich vergisst

Gudrun E. sitzt am Küchentisch mit ihrem demenzkranken Mann Wolfgang. Gedankenverloren schmiert sie ihm eine dicke Schnitte Pumpernickel mit Leberwurst. Das war sein Leibgericht. Ob er das noch weiß fragt sie sich. Es schmeckt ihm jedenfalls. Jeden Tag aufs neue. Sie kauft für ihn schon gar nichts anderes mehr ein. Ist auch so genug zu tragen. Und sie ist ganz allein mit ihm. Ihre Kinder scheren sich nicht. Und auch die Enkelkinder zelebrieren die Kontaktlosigkeit. Es ist ein furchtbares Schicksal, findet sie. Den Mann, den sie vielleicht mal geliebt hat, gibt es nicht mehr. Und wenn doch, dann nur schemenhaft, flüchtig, nur wie eine Ahnung, nichts an dem man sich festhalten kann. Nichts hat Bestand und alles kann im nächsten Moment wieder vergessen sein.

In der Küche ist eine spezielle Vorrichtung am Herd angebracht. Sie soll verhindern, dass Wolfgang die Wohnung in Brand setzt. Installiert hat das so eine Firma aus dem Hamburger Umland. Haben sich eine goldene Nase verdient für die paar Handgriffe. Gudrun ist sich noch bewusst, dass die Preise viel zu hoch sind, die man ihnen abverlangt. Aber sie versteht das Internet nicht und ein Telefonbuch durchzuwälzen ist viel zu anstrengend. Dann zahlt man halt drauf. Und die anderen machen den Reibach. Auch sonst sind alle gefährlichen Gegenstände gut verstaut. „Messer, Gabel, Schere, Licht sind für Demenzkranke nicht“, hat die Beratungstante vom Pflegedienst damals gesagt. Was für ein dummes Gelaber. Aber ist ja oft so denkt sie, da wo der Humor am besten und ausgefallensten sein sollte, in der dunkelsten Stunde, da ist er pomadig und billig.
Die Leute vom Pflegedienst kommen zweimal die Woche. Sie waschen Wolfgang, bringen ihm Tabletten und ordnen seine Sachen. Auch da wird gereibacht. Gudrun spürt das. Die Pflegekräfte sind zwar nicht besonders gut bezahlt, dafür aber die Leiter und Besitzer dieser Firmen. Ahnungslosigkeit kostet. Und Gudrun würde gern mal wieder eine Kreuzfahrt machen. Sonne, Pazifik und vielleicht lernt sie einen anderen Mann kennen, einen der noch nicht Matsch in der Birne ist. Sie hasst ihre Gedanken. Aber sie kommen ihr hin und wieder. Sie hat es sich schon anders vorgestellt. Knapp 7 Jahre ist sie erst Seniorin. Das kleine Haus sollte ihr Paradies werden. Mit den Enkeln spielen. Immer Besuch haben. Viel lesen. Herrlich kochen, Wein verkosten. Den Garten pflegen. Ab und zu in den Urlaub. Das hatte sie sich mal vorgestellt. Mit 63. Dann kam die Rente. Und es war schön die ersten zwei Jahre. Dann wurde der Sack krank. Ging nichts mehr. Aus der altersbedingten Vergesslichkeit wurde eine deftige Demenz. Mit allem Pipapo. Vergessen, verletzen, verlieren. Die drei großen Vs dieser Volkskrankheit. Dann kam die Isolation. Die Trauer. Einsamkeit.

Jetzt sitzt sie also und denkt mal wieder über das alles nach. Sie ist nicht hasserfüllt. Jedoch verbittert. Und über allem die Frage: Warum wir? So lang durchgehalten. Geschuftet, entbehrt, verschoben. Um dann endlich den Traum zu leben. Wenns doch nur enden würde bei ihm. Wenn der Körper nachziehen würde. Scham überkommt sie wie ein kalter Schauer. Aber es war längst nicht mehr die Scham, die sie am Anfang gespürt hatte, vor einem halben Jahr, als abzusehen war, dass keine Besserung mehr kommen würde, als sie sich zum ersten mal gewünscht hatte, dass er tot sei.

Manchmal schmiedete sie schon Pläne für die Zeit nach ihm. Ausziehen, weg vom nasskalten Hamburg. Irgendwo in den Süden. Italien oder Spanien. Nachts nochmal auf den Straßen sitzen. Frei sein und froh. Kein Gedanke an den näherkommenden Tod, dessen Bruder hier neben ihr am Tisch sitzt und Leberwurststulle isst.

Einem plötzlichem Empuls folgend spricht sie zu ihm: „Wir bekommen Besuch morgen. Maria und Carsten kommen.“ Es ist eine Lüge. Aber sie weiß, dass es ihn wütend macht, wenn Besuch kommt. Das letzte bisschen von seinem Selbst kann so unbekannte Situationen nicht ausstehen. So erklärt sie sich das zumindest. Seit einem Jahr hatten sie kaum jemanden empfangen. Wolfgang brauchte über drei Monate um sich an die Pflegekräfte zu gewöhnen. „Och nö“ sagte er nun laut. Immer wieder. Das hatte er sich behalten. Diese Phrase. Das sagte er ständig. „Och nö, heute ist schönes Wetter“. Sie hasste das fürchterlich. „Doch Wolfgang. Ich habe doch morgen Geburtstag und ich habe die beiden eingeladen.“ Sie wusste immernoch nicht recht, weshalb sie so absonderlich log. Ihr Geburtstag war noch ein paar Wochen hin. Es war wie ein Drang in ihr, eine Eskalation herbeizuführen. Sie brauchte jetzt einen Wendepunkt. Irgendwas neues. Diese tödliche Routine war genug. Sie musste jetzt provozieren. Eher würde sie sterben, als so weiterzuleben. Das dachte sie und war von sich selbst überrascht. Aber das hatte so lange in ihr gewohnt. Sie wusste es. Das war immer dagewesen. Jetzt hatte sie es im Kopf ausformuliert. Es war klar jetzt. Es ging so nicht weiter. Es ging nicht. Es war zu hoffnungslos.

„Und sie bringen auch die Enkel mit. Freust du dich schon?“ Sie empfand gefallen jetzt. Ihn zu quälen. Wie er sie quälte. „Und ein paar Freunde kommen auch dazu. Ingrid, weist du. Vom Tennis. Und Magdalena vom Yoga.“ Das Blut rauscht ihr in den Ohren. Wolfgang hatte den Rest seines Brotes fallen gelassen. Sein Kopf war rot anglaufen. Er bebte. Verrückt, dachte sie. Ob er überhaupt weiß, weshalb er so sauer ist. In diesem Moment erhob er sich ruckartig und ruckelte um den Tisch. Mit einem mal war er so dicht bei ihr, dass sie seinen fauligen Atem riechen konnte. Seine Finger griffen ihr an die Kehle. „Wolfgang“ krächzte sie nun. Plötzlich war die Todesangst da. Sie wollte doch noch nicht sterben. „Wolf…“ presste sie hervor und schlug um sich. Aber Wolfgang lies nicht locker. Seine immernoch starken Pranken hielten sie eisern fest und er presste zu. Sie wirbelte mit den Armen herum und trat mit all ihren Kräften gegen seine Schienenbeine. Er jaulte auf. Auf einmal hatte sie das Käsemesser vom Tisch in der Hand. Sie stach zu. Und wieder. Und nocheinmal. Und weiter und sein Griff lockerte sich langsam. Blut floss ihm in Strömen aus der Brust. Er torkelte zurück. Wie in Trance setzte sie nach. Bald war alles voller Blut. Und dann fiel die Angst von ihr ab wie ein Schleier und sie konnte wieder klar denken. „Wolfgang. Oh Gott. Was habe ich getan“. Sie stolpert durch den Flur zum Telefonapparat im Wohnzimmer. Mit klappernden Fingern wählt sie den Notruf.

Das Medium des Kulturkampfes

Kasse Netto,
Typ ausm Ghetto,
16 Bonekamp und 5 Pils,
dahinter die Negation seines Ebenbilds.

Ein Herr so fein,
nur Bio in den Wagen rein,
Chia-Samen, Chicoree und ein Stummel Ingerwertee.

Der Typ zwinkert lässig,
grinst dann gehässig,
der Herr schaut verlegen,
er will kein Aufsehen erregen.

Der Alki hat die größte Fresse,
der Öko-Vogel eine vornehme Blässe,
im Netto begegnen sie sich,
zwei so antonyme Figuren,
der Netto ist die Fessel,
in diesem Kampf der Kulturen.

Am Ende bleibt der Hass

„Fleischerei Bäcker“ stand in großen roten Lettern über dem Geschäft von Detlef-Dieter Bäcker. Daneben war eine große Bockwurst und ein Brötchen aus Plastik angebracht. Das Geschäft wurde von vielen Menschen der Kleinstadt gemieden. Nur ein paar Stammkunden, meist ältere Frauen mit einem Straus Ohrhaaren trauten sich durch die schmale Fasadentür zu treten. Für die anderen Bewohner der Umgebung, vor allem für die Jüngeren, war der Name über dem Geschäft einfach zu verwirrend. Handelte es sich um eine Fleischerei, einen Bäcker oder eine neumodische Verknüpfung dieser uralten Fachbereiche? Das war zuviel. Man wollte sich selbst nicht bloßstellen und im Supermarkt gab es sowieso die gleichen Produkte nur in billiger und in schöner zugeschweißter Plastikverpackung. Detlef-Dieter war nie auf den Gedanken gekommen, einen kreativen oder innovativen oder gar verständlicheren Namen über seinem Geschäft anzubringen. Er hatte den Laden von seinem Vater geerbt. Und auch davor war er schon einige Generationen in Familienbesitz gewesen.

Detlef-Dieter hatte sich in den letzten 10 Jahren sehr verändert. Den Niedergang seiner Wirtschaftlichkeit hatte er zuerst mit strategischer Ironie nicht an sich herangelassen. Aus Ironie war dann Sarkasmus geworden und später hatte er Tobsuchtsanfälle bekommen. Wenn er stundenlang hinter der Theke stand und auf Kunden wartete, war er ab und an nach hinten in die Küche gegangen, hatte sich Wasser in das große Waschbecken eingelassen, seinen Kopf reingehalten und so laut gebrüllt wie er nur konnte. Der Anstand und Schein sollte schließlich gewahrt werden. Und es half anfänglich. Der angestaute Frust wurde abgelassen, das Gebrüll wesentlich gedämpft und das kalte Wasser kühlte seinen rotpochenden Kopf ein wenig herunter. Einmal hatte er einem Buben, der nach einem Schweineohr verlangte, eine Boulette an den Kopf geworfen.

Seine Hoffnung ruhte nun ausschließlich auf seinem Eintritt ins Rentenalter und einer Übernahme seines Geschäfts durch seinen Enkel. Lang würde es nicht mehr dauern. In zwei Wochen würde er 67 werden. Nächste Woche kam sein Enkel Olaf zurück. Der war irgendwo in Asien gewesen, das wusste Detlef-Dieter.

Fast jeder der ihn hier kannte wunderte sich über den alten Detlef, weil er durch seine Verbittertheit und den tiefgreifenden Welthass so prädestiniert dafür war ein AFD-Wähler zu werden. Außerdem verfügte er über keinerlei Humor oder Selbstironie. Sein Charakter und seine Biografie waren eigentlich perfekt auf jene Partei zugeschnitten, doch entgegen aller Vermutungen war es nicht so weit gekommen. Noch nicht.

Enkel Olaf kam nämlich nicht allein aus Asien zurück. Ihn begleitete die wunderschöne Inderin Anjali, mit der Enkel Olaf zum Erstaunen von Detlef-Dieter verlobt war. Anjali war dermaßen hübsch und gebildet, dass Deltlef vermutete, sein Enkel würde ihr oder ihrer Familie viel Geld bezahlen, damit sie mit ihm zusammen war. Schließlich war er eher das Gegenteil von ihr. Unansehnlich und nicht sonderlich clever. In diesen Punkten war er Detlef nicht unähnlich, was sich dieser aber natürlich niemals eingestehen würde.

Als das erste fröhliche Wiedersehen vorüber war, kam Detlef auf die Fleischerei zu sprechen. Direkt und ganz und gar unverblümt erinnerte er Enkel Olaf daran, dass dieser ihm mit 7 Jahren geschworen und heilig versprochen hatte, den Laden zu übernehmen, wenn Detlef ausschied. Jeglicher Gedanke, dass dies, 16 Jahre später nicht mehr aktuell sein könnte, kam in Detlefs Gehirn schlicht nicht vor. Aber Olaf reagierte besonnen. Er kannte seinen Großvater nur zu gut, als dass er ihm ohne eine stichhaltige Argumentationskette wiedersprechen könnte. „Opa“ sprach er also: „So gern ich auch deinen famosen kleinen Laden übernehmen würde, so ist es mir leider nicht möglich. Wie du sicher weißt, bin ich vor 2 Jahren zum Islam konvertiert und daher vermeide ich jeglichen Kontakt zu Schweinefleisch.“ Detlef starrte ihn ganz entgeistert an. „Ja Sapperlott noch eins. Zum Islam oder was. Ein Muselmann bist du jetzt oder was? Das hab ich nicht mitbekommen“ Olaf schüttelte geduldig den Kopf und lächelte. „Eher ein Muslim, Opa. Muselmann sagt man nicht mehr und es ist politisch eher auf der unkorrekten Seite einzuordnen.“ Während Olaf so klug daherquatscht, sieht Detlef seine Zukunft durch seine schwülstigen Fleischer-Finger gleiten. Sein geliebter Laden, von ihm in den Ruin gestoßen. Dass darf nicht sein. Doch da kommt ihm ein genialer Einfall. „Was wäre denn, wenn du einfach auf Schweinefleisch verzichtest. Ich meine Hühnchen, Kalb und Rind sind auch sehr feine Fleischsorten. Damit kann man viel anfangen und Muslime, wie du sie nennst, gibt es auch bei uns im Ort. Das ist perfekt für die zugeschnitten.“ Er strahlt vor Stolz über seine grandiose Idee. Was bin ich doch nur für ein edler Geschäftsmann denkt er bei sich und grint seinen Enkel erwartungsvoll an.

Dieser windet sich einen Moment. Er will auf keinen Fall den beschissenen Laden vom Alten übernehmen, so hatte er es im Stillen Anjali erzählt. Wie kommt der alte Sack auch darauf das Versprechen eines Kindes einzufordern. Der Laden lief sowieso so schlecht, dass man ihn bald schließen müsste. Das wusste jeder. Schweinefleisch hin oder her.

„Opa“ setzt er also wieder an. Fast schelmisch war ihm eine neue Ausrede in den Sinn gekommen. „Meine liebe Anjali ist wie du weißt Inderin. Ihr kultureller Background verbietet es ihr, einem Kalb oder Rind etwas anzutun. Wie könnte ich, der sie über alles liebende Mann“ – in diesem Moment schaut er verschwörerisch zu ihr rüber – „da selbiges tun. Nein, nein, nein. Das geht nicht. Diese Tiere sind heute unsere Freunde. Und sie sind heilig. Das verstehst du doch, oder?“ Damit hatte er ihn. Opa Detlef war immer so stolz auf seine Toleranz gewesen, hatte immer damit geprahlt, wie er in den 50ern ein schwules Pärchen gedeckt hatte. Aber jetzt kam es drauf an. Das war noch eine viel größere Prüfung für ihn. Schwach war er, ganz schwach. Sein Lebensmut war von ihm gewichen. Er würde mit dem Laden untergehen. Und alles wegen dieser neumodischen Scheiße. Islam, Inder, wo kam das plötzlich her? Es war doch alles immer in Ordnung gewesen hier. Geordnet, so wie er es kannte. Deutsche Kultur und Ansprüche und jetzt das. Das war schlimmer als diese andere Sache, die jetzt so angesagt war. Wie heiß das doch. Vegetarierer. Menschen, die kein Fleisch aßen. Was für ein Müll. Warum musste sich immer alles verändern. Es war doch alles gut gewesen, wie es war. Die Leute waren glücklich und zufrieden. Alles war prächtig, damals.
Jetzt würde die Fleischerei Bäcker dem Turbokapitalismus zum Opfer fallen, wie so viele Fleischerein vor ihr. Mit letzter Kraft brachte er ein „Und was ist mit dem guten Hühnerfleisch. Da kenne ich keine Religion oder Kultur oder was aus immer. Da machste was mit Frikassee oder für Schnitzel. Das ist gerade total angesagt, weil das so fettarm ist.“ Er traut sich schon gar nicht zum Enkel rüberzusehen. Der antwortet ganz ruhig, jetzt fast genüßlich: „Das Fipronil Opa, das Fipronil.“

Und die Moral von der Geschicht?

Eine junge Frau geht über den Alexanderplatz. Sie hört abwechselnd Philipp Poisels Best-of-album und Julia Engelmanns erste neuerschienene Platte. Gerade läuft „Grüner wird’s nicht“, die Debütsingle. Single ist die junge Frau jedoch nicht, noch nicht. Während sie am Saturn vorbeiläuft tippt sie eifrig auf ihr Smartphone. Es ist keine von den banalen Nachrichten, die sie sonst so produziert, sondern etwas von Relevanz. Es ist eine Schlussmach-Nachricht:

„Lieber Malte. Es lief ja leider nicht mehr so gut in letzter Zeit bei uns. Ich habe mir viele Gedanken gemacht. Habe selterner gelacht, bin nachts oft aufgewacht“. Sie verfällt ein wenig in den Sprachstil, der in ihrem Ohr klingt. „Ich habe echt versucht das Ruder nochmal rumzureißen, aber ich lieb dich nicht mehr so wie früher, es schmeckt eher wie ein gut gemachter Kaffee, den man aber mit sehr viel Wasser verdünnt hat.“

Aus Friedrichshain kommend sitzt Straßenbahnfahrerin Heike B. gemütlich in ihrer Kabine der M4. Sie ist eine von der neuen Generation Frauen, die in den Führerhäusern der BVG platzt gefunden haben und für sie ist es ein wahrer Traumjob. Sie liebt es die über 50 Tonnen vom Typ Flexity Berlin die Gleise entlang zu wuchten. Das seichte Klackern der Schienen hat sie fast etwas schläfrig gemacht, sie gähnt ausgiebig. Aber jetzt muss ich gleich hellwach sein, denkt sie. Der Alexanderplatz naht. Und der braucht die komplette Aufmerksamkeit. Sie strafft sich und biegt auf die Zielgerade ein. Der Fernsehtürmt sich vor ihr auf. Das Park Inn Hotel kommt zum Vorschein.

Die Junge Frau ist ein ganzes Stück weiter mit ihrer Finissage d’amour. Das Textfeld im blauen Messenger umfasst mittlerweile bestimmt 50 Zeilen. Es ist ein Abriss der letzten vier Jahre. Es ist eine Skizze ihrer Liebe. Eine Skizze, die sie zum verbleichen verdammt hat. Fast rempelt sie einen der Wurstverkäufer an, die überall dort herumwuseln. Nur ab und zu blickt sie hoch. Ihre Konzetration gilt ganz der Textkonzeption. Sie will es auch gut machen. Das Ende. Sie will fair sein und sich ausgiebig erklären. Weil der Malte hat das echt verdient. So wird sie das später ihren Freundinnen erklären. Sie ist gerade auf dem Weg zu ihnen. In Kreuzberg wollen sie sich treffen. In so einem Szenecafe. Heute wird sie ganz allein im Mittelpunkt stehen.

Jetzt ist sie an der Weltzeituhr. Sie bleibt stehen und liest nocheimal den gesammten Text. Ist gut – denkt sie. Erklärt was ich fühle. Ihr Daumen schwebt über dem kleinen Absendedreieck. Sie zögert noch und geht weiter. Sie muss nochmal rüber zum Rossmann. Sie hat immernoch nicht abgedrückt. Irgendwas lässt sie verharren. Irgendwas fehlt noch. Ein Satz oder ein Wort.

Plötzlich erfasst sie eine riesige Wucht von der Seite.

Heike B. hat das nicht kommen sehen. Gerade stand die Frau doch noch neben der Uhr. Wie blind und taub die Leute geworden sind, denkt sie zuerst, dann fährt ihr ein Schauer über den Rücken. Sie bremst mit voller Kraft. Es ruckelt ein wenig. Sie prallt nach hinten.
Als sie aus der Kabine auf die Straße taumelt, hat sich bereits eine Menschentraube gebildet. Heike weiß nicht was sie tun soll. Die junge Frau liegt neben den Schienen und dort wo ihre Arme waren, sind nun blutige Fleisch- und Knochenkleckse. Daneben liegt ein Haufen Plastik und Metallsplitter, ehemals ein Smartphone. Ihr wird schwummrig. Das Licht geht aus, sie ist ohnmächtig.

Zehn Jahre später findet eine Hochzeit statt. Die junge Frau mit ihren Armstumpen heiratet ihren liebsten Malte. Nichts erinnert mehr an ihr altes Leben vor dem Unfall. Tief verdrängt ist ihr Schlussmachgefühl, die Nachricht niemals abgesendet. Von der Straßenbahn ausgelöscht. Heike B. ist mittlerweile arbeitslos. Sie hat sich nie von jenen Ereignissen erholt. Sie war eigentlich Straßenbahnfahrerin geworden, damit sich soetwas nicht ereignet. Jeder wusste ja von den durchschnittlich zwei Selbstmorden, die ein Bahnführer im Laufe seines Lebens mitmachen musste. Aber Straßenbahnfahren war an und für sich ziemlich sicher. Solche Unfälle passierten nur alle paar Monate. Heike war bald nach diesem Schicksalsschlag aufs Land gezogen, sie wollte all die Höllenmaschinen nicht mehr sehen, die lauten Geräusche nicht mehr hören. Ihr Leben war verwirkt und es war verwirkt durch eine fremde Liebe.

Der Zigarettenautomatentyp

Da ist son Typ. Der steht vorm Zigarettenautomat. Wirft gerade Geld rein. Kleine Münzen. Klimper, klimper. Wohltuendes Geräusch denkt er. Der Automat kriegt alles vom ihm. Für Nikotin tut er einiges. Vor kurzem hat seine Lebensabschnittgefährtin mal für ihn ausgerechnet wieviel Kohlen seine Sucht verschlingt im Monat. Schachtel am Tag, glatter Fünfer. Mal 30, keine schwierige Rechnung. Dann geht er noch 3 mal im Monat richtig zapfen, anner Hopfensäule, da haut er jeweils noch ne Packung extra weg. Macht also, summa summarum durchschnittlich 33 Schachteln. Dit janze mal Fünf, ist ein Betrag von 165€ im Monat. Was man wohl damit anfangen könnte, hat sie zu ihm gesagt. Dabei an Parfum und Dessous gedacht. Davon hätte er auch was. „Ich lass mir da nicht reinquatschen“ hat er geantwortet. Eiskalte Schulter, aber er ahnte , dass nicht wirklich er da sprach. Sondern die Maschine der Sucht in ihm.

Der Typ ist in der Woche auf dem Bau unterwegs. Er schleppt Stahlträger, mischt Beton, packt überall an. Nachts hilft er manchmal noch in der Tanke aus. Mindestlohn, für keine Mütze Schlaf. Aber muss ja jemand da sein, muss ja jemand machen. Und der Schlot kostet halt. Warum er nicht aufhört wird er oft gefragt, mit dem Rauchen, meinen sie und mit der Nachtarbeit. Ist doch alles Scheiße finden sie. Die anderen – Seine Kollegen und Freunde. Er geht da anders ran. Ihm ist klar, dass es einer machen muss. Jemand muss die Jobs bekleiden, die keiner machen will. Und Kleider machen die Wirtschaft. Altes Sprichwort. Putzen oder sowas, daran denkt er, wenn er davon spricht. An der Kasse stehen, mitten in der Nacht. Oder im Callcenter sitzen, ganz bucklig, aber Dienstleistung ist halt angesagt. Für ihn sind das die Grundpfeiler der modernen Gesellschaft, eine gewisse Opferbereitschaft des Proletariats. Aber eher unterbewusst, gar nicht so reflektiert oder so. Generell ist das ganze Nachdenken eine üble Verschwendung an Zeit. Denkt er.

„Der Mensch ist ein Arbeitstier“ hört man ihn öfter mal sagen. Aber dabei geht es ihm keinenfalls um eine differenzierte psychologische These, sondern er kennt den Spruch von früher. Von seinem Meister. Bei der Ausbildung. Jeden Tag um 6 raus. „Steine Kloppen“ wie sie die Arbeit auf dem Bau genannt hatten. Jeden Tag. Oft mehr als acht Stunden. Hungerlohn. Aber ständig Zigarettenpause. Er wird keine Rente bekommen, wenn er so weitermacht. Das hat sein Arzt zu ihm gesagt. Aber scheiß drauf denkt er. Man lebt nur einmal. Es ist eine große kuschlige Floskel in die er sich eingewebt hat. Nicht wenige sind neidisch auf seine Blindheit. Sie nennen es so. Oder Verschwendung, Ausbeutung, Ausnutzung, aber Neid ist da. Weil er doch irgendwie glücklich ist. Oder zufrieden oder sowas. Irgendeine Ruhe erkennen sie jedenfalls in ihm. Irgendwas das sie nicht haben. Und dabei ist er so ein armer Wurm. Objektiv betrachtet. Oder in Parametern, in Skalen oder wie auch immer man es messen will. Seine Freundin nennt ihn manchmal tatsächlich Würmchen, weil er so klein ist und manchmal so gestaucht daherkommt. Nicht schmächtig, nur wie ein großer Mensch, den man ein bisschen in die Breite nach unten gequetscht hat.

Sein Gesicht ist leicht gescheckt. Die Weiß-staubige Haut ist von Akne durchkämmt, er hat sie seit seinem Einsatz beim Straßenbau, die giftigen Gase vom flüssigen Teer haben ihr übriges getan. Aber das stört ihn nicht und seine Frau ist auch keine Schönheit. Er weiß das zwar, aber er liebt sie, wie sie ist. Kein großes Ding, spricht man nicht drüber. Man fühlt das ja schon. Dann muss man es ja nicht noch aussprechen. So rechtfertigt er sich selbst. Wenn er still neben ihr in der Küche sitzt, vor dem Fernseher oder sie am Elbufer spazieren. Von außen sieht er gedankenverloren aus, innen ist er aber ganz klar, geordnet, strukturiert. Er weiß, was er zuerwarten hat vom Leben und er weiß, was war. „Irgendwann ist Schluss mit dem Kasperletheater“, sagt er auch hin und wieder, meist zu sich selbst. So richtig weiß er nicht was er damit meint. Den Krebs, der ihn ereilen wird. Oder die Welt an sich. Seine Beziehung? Es sagt sich einfach gut. Irgendein Theater ist ja immer, deshalb passt es auch.

Jetzt kommt endlich die Packung aus dem Automaten. Er ist schon ganz zittrig. Seine rauen Finger blättern die Plastikfolie ab, dann der geübte Handgriff zur Öffnung der Pappe und schon steckt die Fluppe zwischen den Lippen. Das Funkenrad entzündet das Feuer. Das Gasfeuerzeug flammt auf. Jetzt steht er da. Leicht keuchend an den Automat gelehnt. Der erste tiefe Zug. Das Kribbeln. Die Erleichterung. Die Sättigung. Freiheit. Frieden. Schnell ist sie bis auf den Filter runter gebrannt. Die nächste folgt. Und am nächsten Morgen muss er früh raus. Und der Tag danach wird genauso aussehen. Aber da denkt er nicht dran. Er denkt an alles mögliche und doch an nichts. Es ist keine Utopie da, die sein Leben zunichte macht.