2020. Die Welt befindet sich in Quarantäne. Alles ist anders als geplant. Doch ein Boi behält die Ruhe und beschreibt die Welt in Isolation, die Metamorphose des Alltags in ihrer brutalen Wirklichkeit.
Mit seinem Debüt „Der Boss“ gelang Miami Style bereits 2011 ein gelungener Einstieg in die Rap-Welt von Berlin. Zwar blieb der Song mit der markanten Hook in den Straßen ein Geheimtipp, pflanzte sich aber in die Ohren dermaßen tief ein, dass er auch Jahre später noch bei passenden Anlässen gespielt wird. Das Stück handelt thematisch von der Entscheidungsfreiheit des Menschen in der modernen Welt, mit ihren Gefahren, Vorzügen und Korrekturmöglichkeiten. Die Videoproduktion übernahm damals Marvin Mesh Hoffmann. [Beat stammt übigens von 2Pacs Track „Until the end of time“]:
Seinen zweiten Track widmete Miami Style 2012 dem Pendant zur Lebensänderung, dem Festhalten an langfristigen Zielen und Werteeinstellungen. „Das Essen verkocht“ fällt daneben durch seine spezielle Versstuktur auf, in der der Inhalt am Ende jeden Verses nur kurzzeitig abgeschlossen ist und im nächsten Vers wieder aufgebrochen wird. Laut Miami Style soll der Song „all jenen Kraft geben, die sich in einer schwierigen Lebensphase befinden und nicht wissen, ob der Weg, auf dem sie wandeln, der richtige ist“ Für die visuelle Umsetzung sorgte bei diesem Projekt Richard Alan Patrick Klemme-Wolff, der Beat stammt von „Max Power Beats“.
Mit seinem bisher letzten Hit „Mit-Glied-schaft“ verlies Miami Style 2013 altbekannte Pfade und heuerte Linz Lombardi als featured artist an. Die beiden Künstler arbeiten sich in diesem Track an der Bedeutung des Phallus für den Mann, für die Gesellschaft und für die Rap-Musik ab. Die Konfrontation der Öffentlichkeit mit einem überdimensionalen Phallus wurde dabei von Richard Alan Patrick Klemme-Wolff auf Zelluloid festgehalten.
2015 war Miami Style mit einer Neuauflage von „der Boss“ in der Radiosendung „2 vor 12 – Unterhaltung geht anders“ zu Gast. Der damals in der Sendung exklusiv vorgestellte Track handelt vom Lebenslauf des Pegida-Gründers Lutz Bachmann.